Wir verstehen den tantrischen Weg als den Weg des Verzichts. Ich verzichte auf alles, was nicht wirklich stimmig ist, nicht die Liebe mehrt.
Das Leben wird einfach, wenn ich diesem folgen kann: Da, wo es noch nicht ganz rund ist, verzichte ich (und das ist meistens der Fall), und nur dort, wo alles stimmt, wähle ich die Erfüllung.
Dieser einfache Weg fordert einiges von uns: Zum Einen muss ich die schwierigen Gefühle nehmen, die der Verzicht mit sich bringt: Ausgeschlossen-Sein, Zu-kurz-gekommen-Sein, usw.
Zum anderen ist es oft nicht einfach, der anderen Seite, der Erfüllung, zu folgen: Da braucht es manchmal Mut, über eigene Grenzen hinauszugehen, zu tun, wovor ich vielleicht große Angst habe. Hier stehen uns nämlich viele Ängste und Tabus im Weg. Diesen muss ich mich stellen, wenn ich Freiheit erlangen will. Hier sind es erst einmal viele Konditionierungen auf der Ebene von Sexualität und Beziehung, die uns daran hindern, den Weg der Wahrheit, der Liebe zu gehen. Daneben stoßen wir aber auch auf viele andere Begrenzungen, Glaubenssätze - in allen Lebensbereichen. Auch diese wollen entdeckt und aufgelöst werden.
Auf dem tantrischen Weg kommen wir uns außerordentlich schnell und gründlich auf die Schliche, wenn wir das wirklich wollen.
Werden diese Stolpersteine gefunden und aufgeräumt sind, steht uns mehr Energie zur Verfügung: Als Glücksfähigkeit, Lebensfreude
und vor allem, um in sich eine Wandlung zu vollziehen, zu einer erwachsenen Herzpersönlichkeit heranzureifen.